Klassenunterricht
Vorhabenunterricht
Der Vorhabenunterricht ist ein projektorientiertes, fächerübergreifendes Lernangebot. Lebenspraktisch bedeutsame Vorhaben können sein:
Erkundungs- und Orientierungsvorhaben (Beispiele: Woher kommt das Brot? Mit Besuch beim Bäcker etc.)
- Kontakt- und Unterhaltungsvorhaben (z. B. Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Klassenfahrten, Theaterbesuchen oder der Erarbeitung eines Theaterstücks).
- Projekte in Zusammenarbeit mit Künstlern bis zu Ausstellungen
- Veränderungs- und Gestaltungsvorhaben (Beispiel: Gestaltung der Schulzeitung )
Lehrgangsartige Struktur des Unterrichts
Diese bietet sich besonders in den Werkbereichen bzw. Berufsfeldern an. So wird zum Beispiel im Werken mit Ton systematisch ab Mittelstufe an den Grundformen Kugel, Platte und Wulst gearbeitet und diese dann in immer wieder neuen Varianten bearbeitet. In der Werkstufe kommt die Arbeit mit dem Gießton hinzu (Kleinserienfertigung von Geschirr). Im Textilunterricht wird erst das Nähen mit der Hand geübt, dann beginnt ab Oberstufe das Nähen mit der Nähmaschine. Ab der Werkstufe wird die gesamte Schulwäsche gepflegt.
Lehrgangsartig sind auch der Werkunterricht (WAT) mit Holz, Papier und Pappe und die Arbeit im Schulgarten aufgebaut.
Offene Unterrichtsformen
Bei Freiarbeit und Arbeit an Lernstationen kann jeder Schüler in einer vorbereiteten Lernumgebung konkrete individuelle Aufgaben in seinem Lerntempo lösen, womit ein selbstgesteuertes Lernen möglich wird.
Klassenübergreifender Unterricht
Regelmäßigen klassenübergreifenden Unterricht gibt es im Bereich Sport und Musik. So gelingt es uns am besten, zu differenzieren und in Leistungsgruppen zu arbeiten.
Der Sportunterricht wird in zwei Leistungsgruppen erteilt. Die Bewegungserziehung (Motopädagogik) wird so gestaltet, dass viele Materialien und Bewegungsangebote in jeder Sportstunde präsent sind. Die Schüler werden zum Ausprobieren und Experimentieren herausgefordert. Schwerpunkt des Unterrichts ist die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten. Die Schüler erleben Vertrauen in die eigene Geschicklichkeit, dass kreatives Tun Freude bringt, und auch, dass Fehler und Spielregeln hilfreich sein können. Eine realistische Selbsteinschätzung ermöglicht den Schülern eine sinnvolle Wahl ihres Übungsangebotes.
Die Verbesserung der Bewegungskoordination sowie das Erlernen von Regelspielen und der dabei notwendigen Kooperation untereinander sind wichtige Lernziele im Sportunterricht der leistungsstärkeren Schüler. Das Training während der Wintermonate in der Albert-Baur-Halle wird im Sommer durch die Leichtathletik auf dem Sportplatz vervollständigt. Insbesondere die Vorbereitung auf den leichtathletischen Dreikampf ist ein Schwerpunkt des Sportunterrichts.
Der Schwimmunterricht wird in Leistungsgruppen durchgeführt. 14tägig fahren alle Schüler (außer den Schülern mit schweren Mehrfachbehinderungen, die ein eigenes Schwimmprogramm haben) zum Unterricht in die Schwimmhalle Zerbst. Die Lerngruppen „Wassergewöhnung“, „Freies Laufen im Wasser“ und „Gleitlage“ üben im Nichtschwimmerbecken. Die Gruppen „Fastschwimmer“ und „Schwimmer“ absolvieren den Unterricht im Schwimmerbecken. Es ist immer ein Ereignis, wenn ein Schüler die nächst höhere Schwimmgruppe erreicht, das wird auch mit einer Urkunde gewürdigt.
Sport für Schüler mit schwersten Mehrfachbehinderungen
2x wöchentlich gibt es für Schüler mit schwersten Mehrfachbehinderungen das Angebot zum Sport. Hier mischen sich Anteile der Motopädagogik mit Aspekten der Physiotherapie. Bewegung aktiv und passiv zu erleben, sind Hauptziele dieser Doppelstunden.
Ziele im Schwimmunterricht sind der Abbau von Angst vor Wasser, die Entwicklung von Wahrnehmung und Kontrolle der Körperlage im Wasser beim Treiben mit Schwimmhilfsmitteln bis hin zur Gleitlage und Schwimmbewegungen einzelner Schüler. Körperliche und emotionale Spannungszustände werden harmonisiert
Der Musikunterricht der Unterstufe findet gemeinsam mit einer Klasse der Grundschule aus Bad Belzig statt. Gemeinsames Singen und Musizieren hilft, Vorurteile und Berührungsängste abzubauen. Die Mittel- und Oberstufen haben ebenfalls gute Erfahrungen mit klassenübergreifendem Unterricht gesammelt. Ein besonderer Höhepunkt und gleichzeitig eine Möglichkeit das Selbstvertrauen der Schüler weiter auszubauen, ist ihr jährliches Weihnachtsprogramm für Eltern, die Schulöffentlichkeit und die Lehrerrentner unserer Schule.
Neigungsunterricht
Jährlich bieten wir unseren Schülern eine Neigungswoche an. Die Schüler können aus ca. 12 bis15 sportlichen und kreativen Inhalten ein Angebot auswählen und sich an vier Tagen klassenübergreifend am Vormittag erproben. Der fünfte Vormittag gehört der Präsentation der Arbeitsergebnisse in Form von Ausstellungen bzw. Vorführungen.
Beispiele:
Schattentheater | Zirkus/Akrobatik | Wollarbeiten | Tanz | Metallarbeiten |
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Die Vorbereitung von schulischen Höhepunkten wird oft auch klassenübergreifend gestaltet. Besonders intensiv erleben die Schüler in gemischten Lerngruppen die Projekttage vor dem aller zwei Jahre stattfindenden „Tag der Offenen Tür“.
Als Ergänzung zum Sportunterricht bieten wir für Schüler, die eine Schwimmstufe abgelegt haben und sich gut in eine Gruppe einfügen können, eine Wassersportwoche an. Eine Woche lang leben Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in Zelten und paddeln täglich viele Kilometer auf den Havelgewässern. Die Entfernungen variieren und sind an die Kräfte der jeweiligen Schülergruppe angepasst. Wo es sich anbietet wird das Paddeln mit kleinen Besichtigungstouren zu interessanten Orten an der Strecke verknüpft.
Kursunterricht
Seit vielen Jahren zeigt sich zunehmend eine Heterogenität der Schülerschaft, der wir zum einen durch Leistungskurse im Grenzbereich zum Förderschwerpunkt „Lernen“ Rechnung tragen, zum anderen in Kursen zur besonderen Förderung von schwerstbehinderten Schülern.
Kurse zur Förderung von Schülern im Grenzbereich zum Förderschwerpunkt „Lernen“
In fast jedem Unterrichtsfach unserer Schule werden Grundstufen des Lesens und Rechnens geübt: Situationslesen, Bild- und Symbollesen, Namen und Ganzwörter erkennen sowie sortieren, Formen und Farben benennen, abzählen.
Beherrschen Schülerinnen und Schüler diese Grundstufen sicher und sind sie in der Lage, Aufgabenstellungen so zu erfassen, dass sie selbstständig mit der Lösung von Aufgaben beginnen können, besuchen sie den einmal pro Woche stattfindenden Kursunterricht (sog. „Deutschkurs“ bzw. „Mathekurs“), der klassenübergreifend in leistungshomogenen Kleingruppen durchgeführt wird. Als Höchstgrenze sind sechs Schüler pro Kurs vorgesehen, so kann intensiv geübt werden und die Schüler erhalten eine besonders individuelle und differenzierte Förderung.
In Lehrerkonferenzen wurden für die Kurse inhaltliche Schwerpunkte festgelegt. Die an unserer Schule bestehenden drei Kurse „Deutsch“ und die vier Kurse „Mathematik“ bauen in ihren Niveaustufen aufeinander auf.
Neben dem weiteren Erwerb und der Festigung der Kulturtechniken haben die Vermittlung von Arbeitstechniken und die Lernmotivation einen hohen Stellenwert. So müssen sich die Schüler z. B. selbstständig um ihre Arbeitsmittel (Füller, Hefter, Schere, Lineal usw.) kümmern und diese zum Kurs mitbringen.
Modern ausgestattete Kursräume ermöglichen den Einsatz von Computern und motivierender Lernsoftware. Die Arbeitsmöglichkeiten an interaktiven Tafeln bieten zusätzliche Motivation.
Seit dem Schuljahr 2012/13 werden spezielle Kurse für Schüler, die an dem Projekt „Übergang Schule-Beruf“ teilnehmen eingerichtet. Ein Verständnis für einfache abstrakte Zusammenhänge wird vorausgesetzt. Inhalte dieser Kurse sind neben einem Bewerbungstraining auch Inhalte zu Schwerbehindertenrecht, Demokratie, Wohnen und der sichere Umgang mit dem PC.
Einblick in einen Kursraum
Kurse „Lesen und Schreiben“
Lesekurs 1
Voraussetzung für die Aufnahme in den Deutschkurs 1 sind:
Auge-Hand-Koordination, Raum-Lage-Beziehungen, Bilderlesen, Symbollesen, Ganzwortlesen (z.B. von Wochentagen, Grundnahrungsmitteln, Namen der Mitschüler), Kennen der Anfangsbuchstaben dieser häufig gebrauchten Wörter, Heraushören des Anlautes, Wiedererkennen gleicher Buchstaben
Angestrebte Kompetenzen/Schwerpunkte:
- Laut-Buchstaben-Zuordnung erweitern, so dass das ganze Alphabet erarbeitet wird; analytisch-synthetisches Vorgehen
- große und kleine Buchstaben kennen, zuordnen und schreiben können
- Bestimmen des Anlauts, Inlauts, Auslauts, Lautierübungen
- Zusammenziehen von Buchstaben zu Silben, Gliedern von Wörtern in Silben
- Erlesen von kurzen Wörtern mit einfacher Lautstruktur, schrittweise Erweiterung des zu erlesenden Wortschatzes der Schüler
- Lesehilfen nutzen (Silbenbögen, Silbentrenner)
Lesekurs 2
- Angestrebte Kompetenzen/Schwerpunkte :
- Erfassen von Sätzen und kleinen Texten (z.T. unter Anwendung der Regeln für Leichte Sprache), Automatisierung von kleinen Wörtern, Herausbildung der Fähigkeit der Sinnentnahme gelesener Sätze, stilles Lesen anbahnen
- Drei- und mehrsilbige Wörter mit Lautverbindungen (au, ei, eu), Umlauten und Konsonantenhäufungen (sp, st, str, sch, ch…) lesen und automatisieren
- Anfänge des selbstständigen Schreibens einfacher Wörter
Herausbildung der Lesemotivation der Schüler durch Einbeziehung kleiner Rätsel, interessanter kurzer Sachtexte und kurzer Geschichten und Gedichte
Lesekurs 3
- Angestrebte Kompetenzen/Schwerpunkte:
- Stete Entwicklung und Verbesserung der Lesefähigkeit der Schüler, stete Erweiterung des Wortschatzes der Schüler
- Lesestrategien zum Textverständnis nutzen: Leseerwartung formulieren, Markieren von unbekannten Wörtern, Arbeit mit dem Wörterbuch…
- Vertiefung der Fähigkeit des sinnerfassenden stillen und lauten Lesens unbekannter Texte
- Fragen zum Text beantworten können
- Wachhalten der Leselust und Weiterentwicklung der Lesemotivation der Schüler durch Einbeziehung verschiedener Textsorten, Lesen von Texten aus der Erlebniswelt der Schüler mit interessanten sachkundlichen Inhalten (Natur, Umwelt, Heimatgeschichte); Lesen von ersten Ganzschriften zu Themen wie Liebe, Sucht, Freundschaft,…. Vergleichen verschiedenartiger Texte, Nutzung der Schulbibliothek
Kurse “Rechnen”
Mathekurs 1
- Voraussetzung für die Aufnahme in den Mathekurs 1 sind:Auge-Hand-Koordination, Raum-Lage-Beziehungen, Unterscheidung von Eigenschaften und Merkmalen von Objekten, Mengenverständnis (1-10)Addition und Subtraktion im Zahlenraum 1-10,
- Zeichen +,-,=
- Bestimmen von Vorgänger und Nachfolger,
- Vorwärts- und Rückwärtszählen
- Umgang mit der 0
- größer/kleiner als
- geometrische Grundformen
- Festigung der Raum-Lage-Beziehungen
Wer die Addition und Subtraktion in diesem Bereich mit Hilfe der Finger beherrscht, kann den nächsthöheren Kurs besuchen.
Mathekurs 2
- Addition und Subtraktion im Zahlenraum 1-20, Zehnerüberschreitung
- Bestimmen von Vorgänger und Nachfolger, Vorwärts- und Rückwärtszählen
- Umgang mit der 0
- Größer/kleiner als
- Erste Übungen zur Uhrzeit und Längen
- Einfache Sachaufgaben
Wer die Addition und Subtraktion in diesem Bereich beherrscht, kann den Kurs 3 besuchen.
Mathekurs 3
-
- Addition und Subtraktion mit Zehnerzahlen bis 100
- Addition und Subtraktion Zehner-Einer-Zahlen ohne und mit Zehnerübergang
- Arbeit mit der Hundertertafel
- Umgang mit Längen (mm, cm, m) durch Messen und Zeichnen
- Umgang mit Geld: Euro und Cent
- Uhr: Stunden, Minuten, Sekunden
- Anbahnung der Multiplikation und Division: 2er, 5er, 10er Reihe
Mathekurs 4
-
- Addition und Subtraktion im Zahlenbereich bis 1000 und darüber
- Umgang mit Kommazahlen bei Addition und Subtraktion
- Umrechnung von Einheiten (Längen, Geld, Zeiten)
- Multiplikation und Division aller Reihen des kleinen 1×1
- Erlernen der schriftlichen Multiplikation und Division
- Umgang mit dem Taschenrechner
- Einfache Brüche
- Ablesen von negativen Zahlen (Temperatur)
- Anwendung der Rechenfähigkeiten in praktischen Aufgabenstellungen (Sachaufgaben)
Erweiterung der Grundformen der Geometrie
Kurse „Übergang Schule-Beruf“ (ÜSB)
Bereits seit 2009 bieten wir Schülern an, außerhalb der WfbM Praktika durchzuführen. Wir haben auf kommunaler Ebene gute verlässliche Partner gefunden. Seit 2011 arbeiten wir auf diesem Gebiet mit dem Integrationsfachdienst zusammen. So wird einigen Schülern, die eine hohe Selbständigkeit erlangt haben und über gute soziale Kompetenzen verfügen, der Weg in eine Beschäftigungsaufnahme außerhalb der Werkstätten für behinderte Menschen nach der Schulzeit eröffnet.
Wir als Schule unterstützen diesen Weg nicht nur durch die berufsvorbereitenden Maßnahmen in unseren Werkbereichen und in Praktika sondern auch mit dem zusätzlichen Angebot zur Förderung von Kulturtechniken, zur Klärung von Rechtsfragen (Grundsicherung, Mietrecht, Wahlrecht …) und zur Erlangung von Sicherheit im Internet.
Das Kurssystem beginnt in der Oberstufe, differenziert nach der Leseleistung (Text/Bild-Leser, Text-Leser). In enger Zusammenarbeit mit dem Integrationsfachdienst üben die Schüler einfache Bewerbungen für ein Praktikum zu schreiben, ein Vorstellungsgespräch zu absolvieren, den Praktikumshefter anzulegen und zu führen. Nach dem Praktikum wird die Präsentation der Praktikumsergebnisse vor Eltern, Praktikumsanleitern, Rehaberatern der Bundesagentur für Arbeit und Lehrern erarbeitet und geübt.
Kurse zur Förderung der Schüler mit schwersten Mehrfachbehinderungen in den basalen Bereichen
Offene Unterrichtsstunden
In Gruppenarbeit werden Erfahrungen z. B. zum Thema Rhythmus, Körperschema oder auf Freiarbeitsplätzen angeboten. Ziel ist die Verbesserung der Wahrnehmung, der Raumorientierung, der basalen Kommunikation, der Steigerung der Konzentration und der Bereitschaft, zur Umwelt Kontakt aufzunehmen. Berührung lenkt die Aufmerksamkeit der Schüler, die Vokalreihe unterstützt das Erkennen der Bedeutung stimmlicher Laute. Überkreuzbewegungen unterstützen das Zusammenspiel von rechter und linker Gehirnhälfte. Gezielt wird die Aufmerksamkeit auf die Funktion und Bedeutung der Hände gelenkt, um die Möglichkeiten der Schüler zu erhöhen, ihre Welt zu „begreifen“. Klangschalen helfen, den Körper zu harmonisieren.
Sehen
In Gruppenarbeit und Einzelförderung werden 1x wöchentlich verschiedene Übungen zum Sehtraining angeboten. Je nach individueller Möglichkeit wird mit schwarz/weiß Kontrasten, mit Farben oder mit Schwarzlichteffekten gearbeitet.
Sport
Für Schüler mit erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen bedeutet Sportunterricht vor allem, Bewegung zu erleben. Auf der Rutsche, der Drehscheibe, auf Schaukeln verschiedenster Art erleben sie die Wirkung von Gravitations- und Fliehkräften. Sie erleben hautnah Bewegung im Raum und lernen im Laufe der Jahre, sich immer stärker in die unzählig wiederholten Übungen aktiv einzubringen. Eine besondere Stellung im Sportunterricht nimmt der Rollstuhltanz ein. Hier erleben sich die Schüler als Teil der großen Schüler/Lehrergruppe in wechselnden Geschwindigkeiten und Partnerkombinationen. Je nach individuellen Fähigkeiten erlernen einzelne Schüler auch, einfache Tanzfiguren selbstständig zu fahren.
Einzelförderung
In den Stunden der Einzelförderung wird gezielt auf die behinderungsspezifische Bedürfnislage der Schülerin oder des Schülers eingegangen. Schwerpunkte können Sehtraining, Hörtraining, Körperschema, motorische Übungen oder die Harmonisierung emotionaler Störungen sein. In diesen Stunden erhalten die Schüler die Möglichkeit, entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten auf den eingeübten Freiarbeitsstationen zu arbeiten. Durch die Integration einfacher großer Taster (Unterstützte Kommunikation) in die Arbeitsstationen werden die Möglichkeiten, selbstbestimmt zu arbeiten, stark erhöht.
Spezielle Förderangebote
Förderung von nonverbal agierenden und hörbehinderten Schülern
Eine bedeutungsvolle, verständliche und angemessenen Sprache aller Partner soll den Weg zum Verständnis ebnen helfen. In den für alle Schüler vorliegenden Förderplänen bilden die Darstellung und die Umsetzung des individuellen Kommunikationssystems deshalb einen besonderen Schwerpunkt.
Neben der Beachtung von Körpersprache und Mimik wird den Schülerinnen und Schülern die Gebärdenunterstützte Kommunikation (GUK) angeboten und vermittelt, eine Methode, die es Kindern einfach macht, über die Gebärde zum gesprochenen Wort zu kommen. Alle Klassen sind mit den GUK-Materialien ausgestattet. Auf der Grundlage der von Prof. Etta Wilken erarbeiteten Gebärdensammlung wurden zusätzlich schulinterne Gebärden entsprechend dem benötigten Wortschatz entwickelt (siehe Übersichten der Gebärden im externen Arbeitsmaterial Deutsch/Kommunikation). Für die einzelnen Buchstaben werden die Daktylzeichen verwendet.
In möglichst vielen Situationen sollen die nicht sprechenden Schüler kommunikativ integriert werden. Eine alternative Möglichkeit ergibt sich über Hilfsmittel der Unterstützten Kommunikation (UK). Neben Symboltafeln werden auch elektronische Geräte eingesetzt. Mit dem Power-Link können z.B. durch Tastendruck verschiedene elektrische Geräte wie z.B. ein Pürierstab, ein Ventilator oder ein Fön an/ausgeschaltet werden. Step-by-Step – Geräte dienen dem Speichern und Abspielen von Aussagen oder Liedteilen. So kann z.B. ein schwerstbehindertes Kind durch Tastendruck im Morgenkreis von seinem Wochenende berichten oder sich an einem Wechselgesang beteiligen.
Weitere Informationen zum GUK-System, eine thematische und alphabetische Übersicht über alle schulinternen Gebärden und nähere Ausführungen zur Unterstützten Kommunikation findet man im schulinternen Arbeitsmaterial Deutsch/Kommunikation.
Förderung von Schülern mit Autismus Spektrum Störung (ASS)
Das Ziel der Förderung ist die größtmögliche Selbstständigkeit und Maximierung der Lebensqualität für Schüler mit Autismus Spektrum Störung . Dabei wenden wir vordergründig das TEACCH-Konzept an. Wichtig sind klare und verständliche Strukturen und Aufforderungen, die helfen, sich in Raum und Zeit zu orientieren und Aufgabenstellungen zu verstehen. Dabei nutzen wir viele Formen der Visualisierung (Bilder und Markierungen, Farbkonzepte). Wir suchen individuell auf den Schüler abgestimmte Wege, um Kommunikation zu ermöglichen.
Im Unterricht und in der Freizeit werden einige dieser Schüler durch Einzelfallhelfer unterstützt. So gelingt es, sie in den Unterricht einzubinden und die pädagogischen Konzepte umzusetzen. Eine genaue Verhaltensbeobachtung durch die Lehrkräfte ermöglicht eine schnelle Reaktion auf Entwicklungen.
Durch das Lehrerteam werden z.B. speziell auf den Schüler abgestimmter Shoe-Box-Aufgaben entwickelt, die auch diese Schüler zu kurzfristiger selbstständiger Tätigkeit motivieren.
Förderung von Schülern mit ADS oder ADHS
Eine geringe Klassenstärke und eine Lehrerdoppelbesetzung im Vormittagsbereich lassen Möglichkeiten der differenzierten Arbeit mit den Schülern mit intensivem Förderbedarf zu. Wir variieren die Unterrichtsmethoden und Schüleraktivitäten. Stilles Arbeiten wird von Bewegung abgelöst. Auszeiten vom Unterricht sind möglich.
Einfache, für alle Schüler geltende Schulregeln geben Orientierung für ein normgerechtes Verhalten.